1. eMobility-Zone Europas?

Wir schreiben das Jahr 2011: Die Viehofer Straße wird zur 1. eMobility-Zone Europas

Angefangen hatte es mit einem Brief an den damaligen OB Reinhard Paß:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

es sind entscheidende Fragen, wie die energetische Versorgung und der Verkehr auf kommunaler Ebene künftig organisiert werden. Wenn Elektromobilität zukunftsfähig sein will, muss sie alltagstauglich sein. Dazu bedarf es vor allem urbaner Projektstudien. Essen liegt zentral in einer der größten und verkehrsdichtesten städtischen Agglomerationen Europas, die ein ideales Versuchsfeld für ´elektromobilen´ öffentlichen wie privaten Personennahverkehr darstellt. Mit der Freigabe der Viehofer Straße zur 1. eMobility-Zone in Europa, die der Präsentation und Nutzung elektrisch angetriebener Fahrzeuge gewidmet ist, würde unsere Stadt eine Vorreiterrolle übernehmen (…) Die Idee umfasst die Mitnutzung einer öffentlichen Verkehrsfläche durch elektrobetriebene Fahrzeuge – z.B. im Rahmen einer Ausweisung als Spielstraße -, die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Segment eMobility sowie die Konzeption einer Energiewerkstatt, die als zentraler Infopunkt und Anlaufstelle in einer prägnanten Bestandsimmobilie in der Nördlichen Innenstadt angedacht ist. Durch die unmittelbare Nachbarschaft eines Parkhauses können Versorgungsinfrastruktur und Back­endsysteme (Ladestationen) für Elektromobile und eCar-/eBike-Sharing angebunden werden. Hier wäre auch ein idealer Ausgangspunkt für Segway-Citytouren und „eRikschas“ denkbar. (…) 

Es gilt, eine zukunftsweisende Entscheidung zu treffen, die verschiedenen Aktivitäten, Projekte und Akteure zusammenzuführen, um dieses Ziel zeitnah umzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen
ISG Essen City.NORD

So weit, so gut. Die Viehofer Straße wurde zur 1. eMobility-Zone Europas – nominell. Zwar ist die Diskussion um die Verkehrsbelastung in den Innenstädten so aktuell wie nie, Verbrennungsmotoren spätestens seit dem „Diesel-Skandal“ nicht mehr alternativlos, aber eine wirkliche Wende wird mit halbherzigen Versuchs- und Förderprogrammen nicht vollzogen. Städte wie Kopenhagen, London, Paris, Münster, Stuttgart u. v. a. setzen Fahrräder und eMobile als Fortbewegungsmittel im hochbelasteten innerstädtischhen Verkehr. In Essen wurde als wichtiger Meilenstein der Radschnellweg 1 (RS 1) angekündigt, gerade einmal 12 von 101 km der Strecke sind vollendet, der Weiterbau in Essen ist ohne Datum vertagt.

Der Ausbau der eMobilität, des Radwegenetzes und des immissionsarmen/-freien) ÖPNV bleiben entscheindene Wegmarken zur Vermeidung von Fahrverboten und (lebens)wichtiger: zu einer zukunftsweisenden, gesunden Fortbewegung in unseren Städten ohne umweltbelastende Immissionen.

Ein möglicher, leicht umsetzbarer Schritt wäre die Ausweisung von gesonderten Fahrwegen für Räder, Pedelecs und eBikes in der Innenstadt. Ein entsprechender Antrag der SPD Essen-Mitte in der Bezirksvertretung I scheiterte zunächst an der Fraktion der GRÜNEN, die sich an der Initiatorenschaft der SPD stören.

Die Ausweisung einer Umweltspur für die Schützenbahn scheint wegen der fehlenden Anbindung an weiterführende Strecken unausgegoren und scheitert ohnehin bis heute an der CDU.

Das es geht hat Kopenhagen vorgemacht! Worauf wartet die Stadt Essen?

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